Der Plan der Stadt Sindelfingen, vor Kindergärten, Schulen und Altenheimen, die erlaubte Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr auf 30 Stundenkilometer zu reduzieren, hört sich für die Mehrheit eher überfällig an. Der Wutbürger hingegen holt mal wieder zum Schlag gegen die Öko-Diktatur aus und das auf eine für uns sehr amüsante Weise.



Sindelfingen – Allein die Vielfalt der Bebilderung unserer Lokalpresse lässt die Wichtigkeit dieses Themas erahnen. Nachdem nun kürzlich erst bekannt wurde, dass sich im Umfeld von Kindergärten, Schulen und Altenheimen vermehrt Verkehrsteilnehmer bewegen, die den fließenden Verkehr noch nicht oder nicht mehr einschätzen können, verlor die Stadt Sindelfingen keine Zeit und beschloss umgehend, vor diesen Einrichtungen Tempo 30 einzuführen.
Skandal
Natürlich widerspricht dieses vermeintlich edle Vorhaben dem gesellschaftlichen Kodex für ein zumutbares Miteinander der „freie Fahrt für freie Bürger“-Bewegung. Von „Öko-Faschismus“ ist mal wieder die Rede. „Dann fahr ich halt 30 und muss dann zwei Gänge runterschalten. Da verbraucht mein Auto aber viel mehr“, wird dort mit nicht vorhandenem kraftfahrzeugtechnischen Fachwissen kundgetan. Und überhaupt sind an allem die Grünen schuld.
Dazu meinte der berühmteste Baggerfahrer Deutschlands und Oberbürgermeister von Sindelfingen, Bernd Vöhringer (Grüne, ach ne, CDU), es gehe hier um Verkehrssicherheit. Eine Frechheit sondergleichen. Schon wieder wird die Zukunft unseres Landes auf den Schultern der armen Kinder ausgetragen. Zuerst sollen die Bratzen Masken tragen um sich nicht anzustecken und jetzt kommt Mama beim Abholen auch noch drei Stunden zu spät, wegen dieser ungerechtfertigten Geschwindigkeitsbegrenzung.
Win-win-Situation
Aber vielleicht denkt der in seiner ganzen Freiheit nun erneut beschnitte Autofahrer schon einen Schritt weiter. Mehr überfahrene Kinder ist gleich weniger nervige Quälgeister, die dann in wenigen Jahren freitags die Schule schwänzen, um für einen bewohnbaren Planeten (und das kann ja keiner wirklich wollen) zu demonstrieren und damit ihm erneut das Autofahren zu verbieten.
Fragen über Fragen. Eine schöne Restwoche wünscht der Sindelfinger Herold.
Und immer daran denken. Es ist meist die eigene Unvernunft, die sich in dem Missfallen neuer Vorschriften widerspiegelt. Ohne Raser bedarf es auch keine Tempolimits.
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