
… im Altpapier. Ja, Sie haben richtig gehört. Eine pseudihumoristische Scheinfirma beging eine Umweltsünde die ihresgleichen sucht.
Zum Sachverhalt. Die selbst ernannte “Alternative für Deutschland” war wohl der Meinung, es gäbe noch nicht genug Fremdenhass in diesem Land und ließ deshalb fünf Millionen Flyer mit ihren faschistischen Thesen drucken. Das sind ungefähr so viele, wie sich nach eigenen Angaben Idioten auf den Pegida-Demos befinden.
Der Plan der AfD war, die Flyer von ihren “Superschnellen und systemkritischen Austrägern” (kurz: SS und SA), naja, austragen zu lassen. Leider erreichten die Blättle nie die SS und SA. Stattdessen wurden allesamt auf den Müll geworfen. Dabei gehören die doch eindeutig ins Altpapier, dachten wir.
Das Amt für Abfallwirtschaft in Böblingen rätselte noch.
Auf Nachfrage des Herolds, ob denn die Situation wirklich so eindeutig sei, versicherte man uns, es nicht zu wissen. Daraufhin zogen sich die obersten der oberen der Abfallwirtschaftsbetriebe zur Beratung ins Konklave zurück. Als dann nach langem Warten weißer Rauch aus dem Restmüllheizkraftwerk aufstieg, konnte man uns endlich das Ergebnis mitteilen. “Habemus novum fascist”
Das Ergebnis ist leider sehr beunruhigend. Bei dieser Art von Wahlwerbung handelt es sich weder um Altpapier noch um gewöhnlichen Hausmüll. Vielmehr bewegen wir uns im Bereich eines Entsorgungsvergehens nach dem Sondermüllgesetz. Da hier nicht nur das Material, sondern auch der “Inhalt” der Botschaft eine Rolle spiele, müsse diese Art von Papier von einem Spezialunternehmen in einem Salzbergwerk in Berchtesgaden endgelagert werden.
Markus Frohnmaier, AfD-Heini aus dem Landkreis Böblingen sah keinen Grund für Zweifel.
Und als ob der Herr Frohmaier das überhaupt beurteilen kann, behauptete er, die Firma haben einen “professionellen Eindruck” gemacht. Somit wurden die begrenzten geistigen Mittel der AfD-Entscheidungsträger schamlos ausgenutzt und dadurch die Welt ein kleines bisschen besser gemacht.
Die Angst des Herrn Frohmaiers, man habe durch diese Aktion Stimmen verloren, können wir ihm getrost nehmen. Je mehr diesen geistigen Dünnschiss lesen, je weniger werden sich für eine Wahl des Urhebers entscheiden.
Der Herold wünscht eine angenehme Restwoche.