Sindelfinger Herold

Versteckte Baumängel

Frisch renoviert und schon wieder marode

Der Sodbrand vom Einweihungssektchen ist noch nicht richtig auskuriert – jetzt wird das Gebäude der alten Volksbank endgültig abgerissen

Sindelfingen – Pfusch am Bau beschert der Stadtkasse erneut Kosten in Milliardenhöhe. Wie der Herold am 25.1.2020 noch stolz berichtete, waren die Büros im alten Gebäude der Volksbank bezugsfertig. So garantierte es zumindest die zuständige Baufirma „Vöhri Hoch Tief”. Die Anfragen nach den attraktiven Frischluftarbeitsplätzen waren kaum abzuarbeiten. Es gab sogar schon eine Warteliste.

Nachher ist man immer schlauer

Bild des bezugsfertigen Gebäudes vom 25.1.

So sah die Liegenschaft bei der Einweihung noch aus. Auf den ersten Blick sind so auch für geübte Augen keine Mängel erkennbar. Erst als über die Enthüllungsplattform WikiLeaks bekannt wurde, dass der Baggerfahrer von „Vöhri Hoch Tief“ gar nicht im Besitz eines gültigen Baggerscheins war, wurden auf einmal unangenehme Fragen gestellt. Da diese nur unzureichend beantwortet wurden, begann die Bauaufsicht mit ihren Ermittlungen. Dabei stellte sich heraus, dass völlig überraschend wohl die Statik des Gebäudes nicht den momentanen Standards entspricht. Man steckt halt nicht drin.

Jetzt wird anscheinend doch alles platt gemacht

Der Schuss ging mal ordentlich nach hinten los. Ganz unschuldig ist die Sindelfinger Stadtverwaltung aber auch nicht. Man hätte es ahnen können. Das Ahnen oder Offensichtliches vorauszusehen sind aber leider nicht die Stärken der CDU. Dass sich der Baggerfahrer in letzter Zeit bei verschiedenen Anlässen als Oberbürgermeister ausgegeben hat, scheint auch niemanden groß gestört zu haben. Jetzt haben wir den Salat. Der Herold schätzt die Summe der wieder einmal sinnlos verschleuderten Euros auf einen zweistelligen Milliardenbetrag. Aber Sindelfingen hats ja grad besonders dicke.

Was passiert jetzt mit dem freiwerdenden Bauplatz?

Das hat sich das Rathaus auch schon gefragt. Nachdem mehrere Vorschläge besprochen wurden, hat man sich für die kostengünstigste Variante entschieden. In den nächsten Wochen wird die Freiwillige Feuerwehr Maichingen sich gen New York aufmachen und den dortigen Maibaum entwenden. Dieser sieht ein bisschen wie eine Frau mit einer Fackel aus, stört hier aber niemanden. Dieses „Bauwerk“ soll bis zur Auslösung, der übliche Preis ist hier ein Saufabend für alle Beteiligten, als Platzhalter, Hundeklo und Schattenspender dienen. Falls die Amis ihre Independia dann wieder zurück haben wollen, spielt man mit dem Gedanken, endlich das lang ersehnte Einkaufszentrum zu errichten. Davon gibt es ja noch nicht genug.

Der Herold wünscht eine schöne Restwoche.

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