
In einem Schlachtbetrieb auf der Gemarkung Gärtringen, kam es in der Vergangenheit zu mehreren Kompetenzüberschreitungen. Ein im Internet aufgetauchtes Video beweist die Vorwürfe.
Gärtringen/Gäu – Schuster bleib bei deinen Leisten! Das fällt einem als erstes ein, wenn man sich das dreieinhalb Minuten lange Video, aufgenommen in der Abmurksabteilung des Schlachthofes, genauer betrachtet. Dort wurden vom Tötungspersonal die zu tötenden Tiere vor der Tötung unsachgemäß gequält.
Der Bauernverband und die Tierspediteure zeigen sich angewidert.
“Das Quälen der Tiere ist den Bauern vorbehalten. Wir haben seit Jahrzehnten ein ausgeklügeltes System zur Tierquälung entwickelt”, versicherte uns Peter Hauk, Landwirtschaftsminister des Landes Baden-Württembergs. Dazu gehören unter anderem die Stallhaltung, mit den genau auf die Größe einer Sau zugeschnittenen Boxen, oder das unbetäubte Kastrieren der Ferkel. Auch die Speditionen wurden im Laufe der Zeit in die “Quälung” mit einbezogen. So dürfen die Lastwagen nur bei 35 Grad und ausschließlich mit defektem Belüftungssystem fahren. Außerdem dürfen maximal 75% der Tiere den Transport überleben. Ansonsten ist mit empfindlichen Bußgeldern zu rechnen.
Wie konnte es denn so weit kommen?
Wer hätte denn ahnen können, dass Menschen, die täglich vielen hundert Viechern die Kehle durchschneiden, irgendwann anfangen langsam aber sicher durchzudrehen? Richtig: Keiner…
Landwirtschaftsminister Hauk machte weiter klar, dass da auf jeden Fall eine Rundmail rausgeht. Quälen: Landwirte und Speditionen, Töten und Zerlegen: Schlachthof. Dieser Anarchie muss Einhalt geboten werden. Immerhin hat die ganze Fleischindustrie ein System. Billig, billig.
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