Sindelfinger Herold

Lokalpresse erwacht aus Dornröschenschlaf

Zehn Jahre zu spät – aber wir sind einfach die Geilsten

Baden-Würstchenberg – Mit einem Paukenschlag machten sämtliche südwest-deutsche Blättle klar: „Wir machen ab heute Qualitätsjournalismus.“ Diesem Aufruf ist natürlich auch der Herold gefolgt. Wurde bis eben noch um die Krone der Albernheiten gekämpft, ist jetzt Schluss mit lustig. Wir machen ernst unter dem Motto: „Die beste Zeit für guten Journalismus ist jetzt.“ War davor die Zeit und offensichtlich der Leser noch nicht reif genug, ist nun endlich auf einmal alles anders.

Individualität steht im Vordergrund

Um das zu unterstreichen, erscheinen fast alle Tageszeitung mit demselben Titelblatt. Es soll verdeutlicht werden, dass keine Gleichschaltung der Lügenpresse stattfindet. Außerdem haben das Manifest etliche namenhafte Lokaljournalisten unterschrieben. Die kennt zwar keine Sau, aber wenn juckt das überhaupt? Die Hauptsache ist, die Titelseiten haben das gewohnte Flair der Selbstbeweihräucherung nicht verloren.

Jetzt mal ehrlich

Wir vermuten, dass die Wahl in Thüringen den letzten Anstoß zu solch radikalen Mitteln gegeben hat. Ähnlich wie die SPD die Lockerung der selbst eingeführten Hartz-Regularien feiert, versucht nun die Presse ihren selbst gelegten Brand zu löschen. Nachdem man jahrelang die Leser für dumm verkauft hat und die Bild-Zeitung immer noch gedruckt werden darf, soll nun endlich Qualität verkauft werden. Na dann. Der Herold wünscht auf jeden Fall viel Erfolg mit der Aktion – die jetzt schon müde belächelt wird.

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